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Gründung des Musikvereins Laupertshausen  im Jahre 1919

Die Männer der ersten Stunde des Musikvereins:M.Müller,J.Bailer,B.Fuchs,Fr.Pfänder,R.Heckenberger, K.Munding und Georg Lohr.

Ein Jahr nach dem Ende des 1. Weltkriegs wurde durch den Mut einiger musikbegeisterter, junger Männer der Musikverein gegründet. Namentlich waren dies: 
1.) Josef Bailer, Ellmannsweiler, Piston
2.) Karl Munding, Laupertshausen I.Horn
3.) Rupert Heckenberger, Laupertshausen, II.Horn
4.) Franz Pfänder, Laupertshausen, Flügelhorn
5.) Bernhard Fuchs, Laupertshausen, III.Horn
6) Georg Lohr, Ellmannsweiler, Bass
Die hier genannten Männer trafen sich im November 1919 mit dem Entschluss eine Musikkapelle ins Leben zu rufen. Man einigte sich auf den Namen: Musikkapelle Laupertshausen . Als Vorstand stellte sich Karl Munding zur Verfügung. Dirigent war Alois Buck, aus Biberach.
Die genannten Instrumente wurden über die Firma Buck in Biberach von der Instrumentenfabrik Gottl. Schuster, Markneukirchen (Sachsen) bezogen. Als Übungsraum diente die damalige Wagnerwerkstatt von Karl Munding.
Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte die Kapelle bei einer Christbaumfeier am 26. Dezember 1919. Noch im selben Jahr trat Math. Müller der Kapelle bei. Er übernahm das I.Horn von Karl Munding, während dieser von da ab eine Tromba spielte. Anfang 1920 trat auch noch Franz Krug der Kapelle bei, er spielte die E.S.Klarinette.
Im Februar 1921 spielte die Kapelle zur Hochzeit von Johannes Fischer auf und am Kirchweihmontag des selben Jahres gab die Kapelle ein Konzert in Attenweiler, dem Geburtsort von Josef Bailer.
Nach dem Wegzug von Math. Müller im selben Jahr, trat Benedikt Maucher an seine Stelle.
In den folgenden Jahren bildete sich die Kapelle weiter aus und verstärkte sich 1924 um weitere Mitglieder, so u.a. durch: Albert Schädler, Flügelhorn, - Anton Bitterwolf, Flügelhorn, - Alban Mader, Piston, - Bernhard Katein, Piston, - Christian Kopf, E.S.Trompete, - Ulrich Bischof, E.S.Horn,- Math. Maucher, Pauke. Franz Pfänder spielte von da an Zugposaune. In dieser Aufstellung arbeitete sich die Musikkapelle unter dem Dirigenten Max Gerster, Biberach, weiter empor, so dass sie sich am 7. Juni 1925 am Musikfest in Mittelbuch beteiligen konnte. Für ihr Stück: „Schäfers Sonntagslied“ erhielt sie einen 1a Preis. Im selben Jahr übernahm Josef Bailer den Dirigentenstab, nachdem er zuvor einen Dirigentenkurs erfolgreich absolviert hatte.
1926 veränderte sich die Kapelle erneut durch den Zugang von Max Rapp, Alfons Wachter und Michael Mayerhofer. Als am Karsamstag 1926 Musikkamerad Christian Kopf nach Amerika auswanderte, begleitete ihn die Musikkapelle zum Bahnhof Biberach und spielte ihm dort zum Abschied.
1927 wurde unter dem neuen Vorstand, Maurermeister Bitterwolf, beschlossen, Uniformen anzuschaffen, welche durch den „zugereisten“ Schneider Metzger angefertigt wurden. 
Durch den Brand von Schul- und Rathaus am 11. Februar 1929 verlor die Musikkapelle ihren Proberaum, vorübergehend probte die Kapelle in einem Nebenraum von Maurermeister Wachter und später im „Stüble“ des Bernhard Fuchs. Nachdem Dirigent Bailer im Mai 1929 nach Ulm ging um sich dort am Konservatorium musikalisch weiterbilden zu lassen, übernahm Franz Pfänder den Dirigentenposten.
Im Juli 1931 kündigte Dirigent Pfänder, dies führte die Kapelle in eine tiefe Krise. Es kamen zwei Möglichkeiten in Betracht: 1. die Kapelle vollständig aufzulösen und das Inventar zu verkaufen, oder 2. es gelingt einen geeigneten Dirigenten zu finden und wieder neu anzufangen. 
Schließlich gelang es, den neu ausgebildeten Musikdirektor Josef Bailer von Ellmannsweiler als Dirigenten zu gewinnen. Herr Bailer legte großen Wert auf intensive Ausbildung von jungen Musikanten, so wurden bald mehrere neue Musikanten geworben.

Musikkapelle Ende der 20 er Jahre im Spitalhof in Biberach


Die Vorstandschaft übernahmen von nun an Bürgermeister Josef Romer als 1. Vorsitzender, Georg Lohr als 2. Vorsitzender, die Vereinskasse und das Amt des Schriftführers übernahm Anton Bitterwolf, außerdem wurden Max Rapp, Bernhard Fuchs, Albert Schädler und Franz Krug in den Vereinsausschuss gewählt.
Im Januar 1933 kündigte Bailer als Dirigent. Die Kapelle drückte danach eine größere Schuldenlast. Im Februar 1933 übernahm Franz Pfänder die Kapelle, bestehend aus 14 Mann, als Dirigent. Durch mehrfache Auftritte bei Hochzeiten konnten die Schulden allmählich wieder abgebaut werden.
Durch den Umsturz im deutschen Reich 1934 gab es auch für die bestehenden Musikvereine Veränderungen, so wurden in Maselheim und Biberach S.A. Kapellen gegründet, welche auch auswärtige Musiker rekrutierten. Von hier traten 7 Musiker den S.A. Kapellen bei.
Da die Kapelle seit ihrem Bestehen immer nur aus aktiven Musikern bestand, also sämtliche anfallenden Aufwendungen an Neuanschaffungen, Reparaturen, Ausrüstung und vielerlei sonstigen Aufwendungen mussten von den Musikanten selbst bestritten werden. Diese ständigen finanziellen Opfer mögen es wohl gewesen sein, die Vorstände, Dirigenten und aktive Musiker oft mutlos werden ließen, nach kurzer Zeit der Kapelle den Rücken kehrten und durch schlechten Probenbesuch die Kapelle am Aufwärtsstreben hinderten, so dass das einst so schön begonnene Werk oft nahe an der Auflösung stand. Aber immer wieder fanden sich Idealisten, die kein Opfer scheuten um die Kapelle vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Von 1934 bis zum Kriegsausbruch 1939 konnte die Kapelle so leidlich über Wasser gehalten werden, um bei Kriegsausbruch bis zum Jahr 1948 vollends in einen „Tiefschlaf“ zu versinken.
Im Jahr 1948 kamen verschiedene, ehemalige Musikkameraden, allen voran Hermann Pfender und Josef Demmler, aus der Kriegsgefangenschaft zurück und fassten den verbliebenen Rest von Musikern und Instrumenten zusammen.
Auch unter den Mitgliedern der Musikkapelle forderte der gerade zu Ende gegangene Weltkrieg seinen Tribut, unter den Gefallenen waren drei aktive Mitglieder, nämlich Norbert Mindel, Alfons Wachter und Anton Bitterwolf.
Hermann Pfender, Josef Demmler und Albert Schädler machten sich auf den mühsamen Weg um junge Leute anzuwerben, die dann von Josef Demmler ausgebildet und der neuen Kapelle zugeführt wurden. Die Suche nach einem Dirigenten gestaltete sich sehr schwierig. Was lag näher, als beim alten Gründungsmitglied und Musikdirektor
Josef Bailer nachzufragen und um Übernahme der neuen Kapelle zu bitten! Nach langem Zögern gab er dem Drängen nach.
Nun galt es den Rahmen zu einer Neugründung des Musikvereins zu finden. Die Gründungsfeier des neuen Musikvereins fand am 15. November 1953 im „Adler“ statt. Als Vorsitzender des neuen Vereins wurde Josef Braig auserkoren, zum Schriftführer wurde Josef Demmler gewählt, Kassier: Franz Romer, Beisitzer: Franz Wachter und Anton Mayerhofer. Bei der Gründungsversammlung hatte der Verein 52 aktive und passive Mitglieder.
Die Amtszeit von Braig als Vorstand endete bei einer Generalversammlung am 13. März 1955, da er schon seit einiger Zeit nach Maselheim verzogen war, wurde Albert Moll zum neuen Vorsitzenden des Musikvereins gewählt.